Die Geschichte von Coca-Cola & Co.
Sehr interessant finde ich, sich einmal die Geschichte der Colaprodukte genauer anzusehen. Fast alle großen Colamarken wurden von Apothekern als Heilmittel entwickelt. Darin waren Gewürze, ätherische Öle und Fruchtauszüge.
Genau dahin geht die Chai Kola wieder zurück. Keine künstlichen Aromamixturen mit Zuckerwasser gemixt, sondern natürliche Gewürze, Zitronensaft, Tee und natürlich auch Zucker ( aber weniger ) und Wasser mit Kohlensäure versetzt. Back to the Roots of Colagetränken!
Hier eine kleine Zusammenfassung der drei größten Colamarken und ihrem Ursprung aus einem Artikel der Pharmazeutischen Zeitung:
Ein exotischer Duft muss in der Luft gelegen haben. In den Häfen von Savannah im US-Bundesstaat Georgia sucht der experimentierfreudige Arzt und Apotheker John Stith Pemberton (1831 bis 1888) aus Atlanta regelmäßig nach frischen Zutaten und Gewürzen (1).
Er arbeitete an der Rezeptur für ein »Stärkungsgetränk«. Im amerikanischen Bürgerkrieg hatte er eine schwere Beinverletzung erlitten, und die Schmerzen trieben ihn vermutlich in die Morphin-Sucht. Einem Journalisten soll er gesagt haben: »Ich bin überzeugt von aktuellen Experimenten, dass Coca das beste Substitutionsmittel für Opium ist, für eine Opium-abhängige Person, das jemals entdeckt wurde.« (2)
Pemberton entwickelte zunächst einen medizinischen Wein – »Pemberton’s French Wine Coca« – nach dem Vorbild des Coca-haltigen französischen Produkts »Vin Mariani«. Der Zeitung »Atlanta Journal« verriet Pemberton die Rezeptur: »Es ist zusammengesetzt aus einem Extrakt aus den Blättern Peruanischer Coca, dem feinsten Wein und der Kolanuss. Es ist das exzellenteste aller Stärkungsmittel, unterstützt die Verdauung, vermittelt Energie an die Atemorgane und stärkt die Muskeln und das Nervensystem.« (3)
Doch 1886 trat in Atlanta die Prohibition in
Kraft. Alkohol jeglicher Art war verboten. Den Grundsirup versetzte
Pemberton nun mit Sodawasser – die Geburtsstunde von Coca-Cola. Laut
offizieller Firmengeschichte verkaufte Pemberton anfangs in »Jacobs
Pharmacy« täglich durchschnittlich neun Gläser zu je 5 US-Cent. Die
Indikation: Kopfschmerzen und Müdigkeit (4).
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Pepsi-Cola. (7)
Auch hier war ein Apotheker der Erfinder: Caleb Bradham (1867 bis 1934) wollte seine Apotheke in New Bern, North Carolina, zu einem sozialen Treffpunkt machen. Dabei sollte ein Sodabrunnen mit eigenen Limonaden-Kreationen helfen. Laut Unternehmensbroschüre von PepsiCo war Bradhams beliebtester Mix »Brad’s Drink« aus kohlensäurehaltigem Wasser, Kolanüssen, Vanille und seltenen Ölen, erstmals ausgeschenkt 1898 (8). Ursprünglich enthielt das Getränk vermutlich auch das Verdauungsenzym Pepsin, daher der Name Pepsi.
Zunächst mischte Bradham den Sirup
als Ausgangsbasis in seiner Apotheke und verkaufte ihn fässerweise an
andere Drug Stores. 1902 gründete er dann die »Pepsi Cola Company« und
erhielt ein Jahr später ein Patent für die Marke. Das Geschäft lief
sofort erfolgreich. 1910 war Pepsi-Cola bereits in 24 US-Bundesstaaten
bei Franchise-Unternehmen erhältlich. Die jährliche Produktion von Sirup
betrug 100 000 Gallonen (rund 380 000 Liter). Im Ersten Weltkrieg
stiegen jedoch die Zuckerpreise rapide an, sodass die Firma 1923
bankrott anmelden musste. Bradham verkaufte das Unternehmen an die
Craven’s Holding Corporation und widmete sich wieder seiner Apotheke.
(8) 1931 ging das Unternehmen erneut pleite. Erst der Süßwarenhersteller
Charles G. Guth brachte die Marke durch geschicktes Marketing zurück
auf Erfolgskurs – in direkter Konkurrenz zur bereits international
erfolgreichen Coca-Cola. In Deutschland kam Pepsi-Cola jedoch erst in
den 1960er-Jahren auf den Markt. In den 1970er- und 1980er-Jahren führte
das Unternehmen die sogenannten »Cola-Kriege« gegen den großen
Konkurrenten mit einer aggressiven Marketing-Kampagne. Verblindete
Verkostungstests sollten die Überlegenheit im Geschmack gegenüber
Coca-Cola belegen. Laut Pepsi ein Grund, warum der Weltmarktführer
Coca-Cola 1985 kurzfristig seine Rezeptur änderte. (8)
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Ebenfalls eine Erfindung eines Apothekers ist vermutlich das Softgetränk Dr Pepper (9). Erstmals bot es Morrison’s Old Corner Drug Store in Waco, Texas im Jahr 1885 an, also ein Jahr vor Coca-Colas offiziellem Verkaufsstart. In Wade Morrisons Apotheke arbeitete der junge Pharmazeut Charles Alderton. Seine Aufgabe bestand in der Herstellung von Arzneimitteln, doch experimentierte er auch mit Getränken für den Sodabrunnen. Laut Dr Pepper Museum mochte er den Geruch der verschiedenen Fruchtsirupe und suchte nach der perfekten Mischung. Seinem Arbeitgeber Morrison und der Kundschaft gefiel das Getränk so gut, dass es auch andere Apotheken in Waco bei Morrison bestellten.
Unter den Kunden war auch ein junger Chemiker, Robert S. Lazenby. Da Alderton lieber weiter als Apotheker und nicht als Getränkeentwickler arbeiten wollte, schlug er vor, dass Morrison und Lazenby die Vermarktung übernehmen sollten. 1891 gründeten sie die Firma Artesian Mfg. & Bottling Company, die später zur Dr Pepper Company werden sollte (heute Dr Pepper Snapple Group). 1904 stellte das Unternehmen sein Getränk auf der Weltausstellung in St. Louis vor – zwischen neuen Spezialitäten wie Hamburgern und Frankfurtern im Brötchen oder Eis in der Waffel. Woher der Name »Dr Pepper« stammt, ist laut Firma unklar. Eine Vermutung ist, dass Alderton ursprünglich wie Bradham bei Pepsi das Enzym Pepsin verwendet hat.
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Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/…/die-geschichte-vo…/